Fahrradabstellanlagen
Fahrradabstellanlagen sollen grundsätzlich in ausreichender Anzahl und Qualität zur Verfügung stehen. Sie sollen gut sichtbar, leicht zugänglich und witterungsgeschützt sein sowie über eine Rahmenanschlussmöglichkeit verfügen. Qualitativ hochwertige und sichere Abstellanlagen sind wichtig für den Alltagsradverkehr, um Wege- und Reiseketten durch einen unkomplizierten Umstieg zu erleichtern.

Fahrradabstellanlagen dienen auch der Ordnung, Sortierung und Standsicherheit des ruhenden Radverkehrs. Eine gute Einsehbarkeit und Beleuchtung verringern die Vandalismus-Gefahr. Bei der Planung von Fahrradabstellanlagen sollten auch Kriterien wie Erweiterungsmöglichkeiten sowie die Bedürfnisse von Sonderfahrrädern wie Lastenrädern, Liegerädern oder Fahrrädern mit Anhängern berücksichtigt werden. Servicestationen mit zusätzlichen Dienstleistungen wie Reparaturservices oder Radvermietungen können das Angebot sinnvoll ergänzen.
In Bereichen, in denen nur eingeschränkt Flächen zur Verfügung stehen, können vollautomatische Fahrradparkhäuser eine Alternative zu klassischen Abstellanlagen darstellen. Diese sind mit dem Prinzip eines Hoch- bzw. Tiefregallagers vergleichbar, in denen das Fahrrad ebenerdig abgegeben und anschließend automatisch abgestellt wird.
Sammelschließanlagen oder Fahrradparkhäuser mit Chipzugang und Videoüberwachung können eine Lösung für das Abstellen besonders hochwertiger und teurer Fahrräder sein. Für Großveranstaltungen und Events bieten sich mobile Abstellanlagen an.

Bei der Standortplanung von Abstellanlagen ist die real akzeptierte Entfernung zum gewünschten Zielort zu beachten. Je kürzer geparkt wird, desto weniger werden lange Anschlusswege akzeptiert, und auch Langzeitparkende reagieren empfindlich bei Anschlusswegen über 80 m:

Zuständig für den Bau von Fahrradabstellanlagen sind in der Regel die Kommunen. Der Freistaat unterstützt die Kommunen beim Bau von Bike+Ride-Anlagen mit einer Förderung nach dem Bayerischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (BayGVFG). Die aktuellen Höchstsätze zur Ermittllung der zuwendungsfähigen Kosten für B+R-Anlagen finden sich hier. Die Förderverfahren laufen über die Bezirksregierungen. Mit der Bike+Ride-Offensive stellt auch der Bund Fördermittel für die Realisierung von Abstellanlagen an Bahnhöfen zur Verfügung. Die Gemeinden können Einnahmen aus der Stellplatzablöse für Fahrradabstellanlagen verwenden.
Zum 01.07.2021 hat die Infostelle Fahrradparken am Bahnhof ihren Dienst aufgenommen. Im Rahmen des Sonderprogramms Stadt & Land soll sie Kommunen bei dem Bau von Fahrradabstellanlagen und/oder Fahrradparkhäusern informatorisch unterstützen. Umfangreiche Informationen zu Planung, Bau und Unterhalt von Bike-and-Ride-Anlagen an Haltestellen und Bahnhöfen bietet die Broschüre „Mit dem Rad zum Bahnhof“.